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Sonntag, 2. Dezember 2012

Stalingrad – Der Untergang



Anfang Januar 1943 ist die Lage für die Soldaten der 6. Armee hoffnungslos: Völlig entkräftet, halb verhungert und apathisch liegen die Männer bei eisigen Temperaturen in ihren Stellungen. Wehren können sie sich nicht mehr, die Munition ist nahezu aufgebraucht.

Da bieten die Sowjets der 6. Armee am 8. Januar 1943 ehrenvolle Kapitulationsbedingungen an. Doch Hitler verbietet Paulus die Kampfaufgabe.

Das sinnlose Sterben geht weiter. Die dritte Folge der Stalingrad-Reihe dokumentiert den Untergang der 6. Armee im Kessel. Es ist ein furchtbares Ende.

Nie gezeigte Aufnahmen aus russischen Archiven zeigen die letzten Wochen und Tage der Entscheidungsschlacht. Der Film behandelt ebenso das Schicksal der Deutschen in sowjetischer Gefangenschaft, in der neun von zehn Soldaten ums Leben kamen. Als am 10. Januar 1943 die Fronten im Kessel brechen, müssen flüchtende Soldaten ihre verletzten Kameraden zurücklassen.

Menschlichkeit und Kameradschaft werden auf die Probe gestellt. Für viele sind die Flughäfen in Pitomnik und Gumrak die letzte Hoffnung. Zu Hunderten stürmen die Männer die wenigen Flugzeuge, die noch landen. Entsetzliche Szenen spielen sich ab.

In ihrer Verzweiflung klammern sich die Zurückgelassenen an die startenden Flugzeuge. Erst Ende Januar 1943 werden die Kämpfe eingestellt. Am 31. Januar 1943 kapituliert der Südkessel.

Paulus war einen Tag zuvor von Hitler noch zum Generalfeldmarschall ernannt worden. Hitler tobt, als er hört, dass Paulus sich nicht selbst tötete: Noch nie war ein deutscher Feldmarschall in Gefangenschaft geraten. Die letzten Einheiten kapitulieren offiziell am 2. Februar 1943 im Nordkessel.

Aus bislang unveröffentlichten NKWD-Akten geht jedoch hervor, dass sich noch bis Ende Februar 1943 rund 10000 deutsche Soldaten in den Ruinen der Stadt versteckt hielten. Einige hatten nichts von der Kapitulation erfahren, andere wollten weiterhin Widerstand leisten. 200000 Soldaten kamen in Gefangenschaft, nur 6000 sollten die ersten Monate überleben. Aus Sicht von Dr.

Hans Rocholl, Militärarzt in der 24. Panzerdivision, liegt die Verantwortung für die hohe Sterblichkeitsrate bei der 6. Armee selbst: "Warum wurde Anfang Januar das Kapitulationsangebot der Roten Armee abgelehnt. Wahrscheinlich wären nicht nur 6000 lebend zurückgekommen, sondern mindestens 60000, wenn nicht 120000.

Vom 8. Januar bis zum 2. Februar 1943 sind es immerhin mehr als drei Wochen. Und über drei Wochen hungern - das musste natürlich zu einer derartigen Entkräftung führen, dass die Männer in der Gefangenschaft jeder Infektion zum Opfer fielen." Der Film widerlegt die landläufige These, dass die Sowjets die Gefangenen mit Absicht sterben ließen.

Deutsche Zeitungen bestätigen, dass die Rote Armee mit den vielen Gefangenen logistisch überfordert gewesen sei. Und sie berichten von der jüdischen Ärztin Wolkowa, deren Mann an der Front gefallen und deren Kind während der Leningrader Blockade verhungert war. Trotzdem kümmerte sie sich aufopferungsvoll um kranke Deutsche; Unzählige verdanken ihr das Leben. Gleichwohl war die Gefangenschaft für die meisten eine harte Leidenszeit.

Und nicht immer herrschte "Kameradschaft". Dem Zeitzeugen Hermann Behet zufolge brachten Soldaten bei der Rückkehr nach Deutschland einige Kameraden um, bevor der Zug die deutsche Grenze überschritt. Die Ermordeten, so Behet, hatten während der Lagerhaft die übrigen Soldaten "drangsaliert". Für viele Heimkehrer hatte die Rückkehr überdies ernüchternde Begleitumstände: Manche ihrer Frauen hatten einen neuen Mann gefunden.

Andere Frauen hatten indes gewartet, wie Hildegart Tomisch aus Dresden. Sie und ihre Tochter konnten den Familienvater nach sieben Jahren wieder in die Arme schließen. Unzählige andere Frauen, wie Luzia Kollak, hatten dieses Glück nicht. Obwohl sie von einem Kameraden erf.




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