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Donnerstag, 23. August 2012
Botox – Ein Gift macht Karriere
Ist Botox ein Wundermittel, das heilt und jünger macht? Was bewirkt das Nervengift eigentlich, das eine Million Mal stärker ist als Arsen und weltweit millionenfach in kranke Muskeln und ungeliebte Falten gespritzt wird? Ist es wirklich frei von Nebenwirkungen, wie viele Schönheitsmediziner behaupten? Warum überhaupt ist Faltenlosigkeit in unserer Gesellschaft so attraktiv? Die Filmemacherin Antje Christ sucht Antworten auf diese Fragen in den USA, in Frankreich, Italien und Deutschland.
Drei Frauen erzählen ihre Geschichten. Sie haben sehr unterschiedliche Erfahrungen mit dem Nervengift gemacht. Dass dies nicht so harmlos ist, wie ursprünglich angenommen, vermutet ein Wissenschaftler aus Pisa. Bei Experimenten an Mäusen fand er Hinweise darauf, dass Botox sich sogar im Stammhirn ausbreitet. Für Forschung und Wissenschaft birgt das Bakteriengift immer noch viele Geheimnisse, doch Botulinumtoxin besitzt auch ungeheures Potenzial für die Entwicklung neuer Medikamente. Dass das Gift für manche Patienten schon heute die letzte Rettung bedeutet, zeigt die Dokumentation bei einem Besuch in Deutschlands größter Botulinumtoxin-Ambulanz im Uniklinikum Düsseldorf.
Im Bereich der ästhetischen Medizin werden Botox-Behandlungen international je nach Schönheitsideal unterschiedlich vorgenommen. So sind europäische Schönheitschirurgen mit der Dosierung des Nervengifts zurückhaltender als in den USA. Dort steht ein absolut faltenfreies Gesicht weitaus höher im Kurs, selbst wenn es auf Kosten der Mimik geht. Botulinumtoxin ist ein Gift mit großer Zukunft. Als Medikament ist es für viele Menschen ein Segen und seine Karriere als Faltenkiller nicht mehr aufzuhalten. Doch egal, in welcher Dosis, es ist und bleibt ein hochwirksames Gift.
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